Lizzy Mercier Descloux: "A Room In New York" (1988)


Ein drittes Mal Lizzy Mercier Descloux, diesmal mit dem Song "A Room In New York" von ihrem 1988 bei Polydor Records erschienen Album "Suspense". Es war das fünfte und letzte Album von Lizzy Mercier Descloux, "Press Color" 1979, "Mambo Nassau" 1981, "Lizzy Mercier Descloux" 1984, das 2006 unter dem Titel "Zulu Rock" neu aufgelegt wurde, "One For The Soul" 1986 und "Suspense" 1988. Dann gibt es noch das Minialbum "Rosa Yemen" 1979 von Rosa Yemen, das waren Lizzy Mercier Descloux und D.J. Banes alias Didier Esteban. Bei der Band Aural Exciters mischte Lizzy Mercier Descloux ebenfalls mit, obwohl sie beim einzigen Album der Band, "Spooks In Space" 1979, nicht mit dabei ist, erst bei der Neuauflage 2006 bei P-Vine Records, auf der auch die Singles und einige Demoaufnahmen mit draufgepackt sind, wird Lizzy Mercier Descloux genannt. Die Aural Exciters waren ein Projekt des Produzenten Bob Blank und des Musikers und Songwriters August Darnell, der dann mit der Band Kid Creole & The Coconuts Popgeschichte schrieb. Das Debütalbum, "Press Color", von Lizzy Mercier Descloux wurde 2003 mit zahlreichen Bonustracks neu aufgelegt, einer davon ist der Song "Morning High", ein Duett mit Patti Smith. Im Jahr 1990 zog Lizzy Mercier Descloux nach Saint-Florent, Korsika und widmete sich der Bildenden Kunst, sie starb 2004 im Alter von 47 Jahren an Krebs. So, jetzt will ich euch noch 3 tolle Songs zum Anhören empfehlen, die ich im Jahr 1987 vergessen habe: erstens) "Rail" von Bosho, zweitens) "And Still The World Exists" von Cranioclast und drittens) "Night Shift Blues" von The Krewmen. Bosho war eine us-amerikanische Experimental-New-Wave oder No-Wave-Band, die 1987 bei Dossier Records das Album "Chop Socky" veröffentlichte. Cranioclast sind ein Industrial-Duo aus Hagen, Deutschland, zuletzt erschien von ihnen 2018 beim Label Auf Abwegen das Album "Cract On Sail". The Krewmen sind eine britische Psychobilly-Band, sie wurde 1982 gegründet und hat zuletzt 2019 bei Crazy Love Records das Album "The Return" veröffentlicht. Yeah! Habe gerade den Comic "Ice Ice Baby - One-Hit Wonders 1955-2015" von Carolin Löbbert und Marcus Lucas gelesen, er ist 2015 beim avant-verlag erschienen. Darin begegnet man vielen Bekannten wie Screamin’ Jay Hawkins, Carl Perkins, Sam The Sham & The Pharaos, The Crazy World Of Arthur Brown, Norman Greenbaum, Mungo Jerry etcetera etcetera. Leider ist das Buch nicht wirklich toll, die Texte sind wenig informativ und die Zeichnungen etwas gar brav geraten. Screamin’ Jay Hawkins ist natürlich mit seinem Song "I Put A Spell On You" 1956 vertreten, der Text dazu lautet: Der 26-jährige Sänger beschwört mit der R&B-Ballade eine verflossene Liebe. Es gibt bis heute hunderte Coverversionen, doch keine ist so wild wie Hawkins' Skandal-Hit. Wegen der lüsternen Grunz- und Stöhnlaute steht die Aufnahme bei vielen Radiosendern und Plattenläden auf dem Index. Mit seiner Grusel-Show (Co-Star ist ein rauchender Totenschädel namens Henry) beeinflusst er später Schock-Rocker von Alice Cooper bis Marilyn Manson. Das Porträt von Screamin’ Jay Hawkins gehört nicht zu den gelungensten Zeichnungen im Buch, sehr gut gefallen mir die gezeichneten Porträts von Lou Bega, Carl Douglas, Norman Greenbaum, Arthur Brown und Percy Sledge. Lou Bega hatte 1999 einen Riesenhit mit dem Song "Mambo Nr. 5", Carl Douglas 1974 mit "Kung Fu Fighting", Norman Greenbaum 1969 mit "Spirit In The Sky", Arthur Brown 1968 mit "Fire" und Percy Sledge 1966 mit "When A Man Loves A Woman". When a man loves a woman / Can't keep his mind on nothin' else / He'd trade the world / For the good thing he's found / If she is bad, he can't see it / She can do no wrong / And turn his back on his best friend / If he puts her down. Naja, wird wohl so sein oder auch nicht, egal, ein zweiter großer Hit wollte Percy Sledge nicht gelingen, obwohl er es bis 2013 immer wieder versuchte. Percy Sledge starb 2015 im Alter von 74 Jahren. Okay, genug für heute, ich mach mir jetzt ein Bier auf.

05.05.2022