Leningrad Cowboys: "Ballad Of The Leningrad Cowboys" (1990)


Die Leningrad Cowboys wurden 1986 vom Filmregisseur Aki Kaurismäki und den beiden Musikern Sakke Järvenpää und Mato Valtonen von der Band Sleepy Sleepers in einer Bar in Helsinki, Finnland gegründet. Die Band bestand anfangs aus Sakke Järvenpää (Vocals), Mato Valtonen (Vocals), Sakari Kuosmanen (Vocals), Puka Oinonen (Guitar), Pekka Virtanen (Guitar), Silu Seppälä (Bass), Pimme Korhonen (Drums), Mauri Sumén (Keyboards, Accordion) und Heikki Keskinen (Saxophone). Nach den Kurzfilmen "Rocky VI" 1986, "Thru The Wire" 1987 und "L.A. Woman" 1988 entstand 1989 das Roadmovie "Leningrad Cowboys Go America", der die Cowboys über die Grenzen Finnlands hinaus bekannt machte. Toller Film. Aki Kaurismäki drehte 1994 noch den Film "Leningrad Cowboys Meet Moses" mit der Band, der leider nicht mehr so gut gelang. Egal. Die Markenzeichen der Leningrad Cowboys sind die extreme Haartolle und die spitzen Schuhe. Im Film stößt dann noch der verlorene Kusin als zehnter Musiker zur Band, der von Nicky Tesco, dem Gründer der Punkband The Members, gespielt wird. Der Song "Ballad Of The Leningrad Cowboys" ist auf dem 1990 bei Chlodwig Records erschienenen Album "Leningrad Cowboys Go America" zu finden, eine erste und längere Version des Songs befindet sich aber bereits auf dem 1987 bei AMT Records erschienenen Debütalbum "1917-1987". Uups, in Finnland ist das Album "Leningrad Cowboys Go America" bereits 1989, ebenfalls bei AMT Records, erschienen, aber im Rest der Welt anscheinend erst 1990. Die nächsten beiden Alben, "We Cum From Brooklyn" 1992 und "Happy Together" 1994, erschienen bei Plutonium Records und enthalten viele witzige Coverversions, u.a. "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin oder "Herzilein" von den Wildecker Herzbuben. Im Jahr 1994 traten die Leningrad Cowboys verstärkt durch 70 Mitglieder des Alexandrov Ensembles bei den MTV Music Awards in der Radio City Music Hall in New York auf. Ja, Mitte der 90er Jahre hatten die Leningrad Cowboys den Gipfel ihrer Popularität erreicht, dann gings wieder langsam talwärts, die Cowboys machten aber tapfer weiter. Die nächsten beiden Alben, "Go Space" 1996 und "Mongolian Barbeque" 1997 erschienen bei Megamania Records und die Band bestand nun aus Sakke Järvenpää, Silu Seppälä, Mauri Sumén, Tipe Johnson (Vocals), Ykä Putkinen (Guitar), Vesa Kääpä (Guitar), Teijo Erkinharju (Drums), Pemo Ojala (Trumpet), Antti Snellman (Saxophone) und den beiden Tänzerinnen und Sängerinnen Mari Hatakka und Tiina Isohanni. Seither erschienen von den Leningrad Cowboys noch die Alben "Terzo Mondo" 2000, "Zombies Paradise" 2006, "Buena Vodka Social Club" 2011 und "Merry Christmas" 2013, letzteres beim eigenen Label Leningrad Cowboys Limited. Irgendwie sind die Cowboys noch immer in der Popwelt unterwegs. Aktuell besteht die Band laut wikipedia aus Sakke Järvenpää, Ville Tuomi (Vocals), Tume Uusitalo (Vocals, Guitar), Varre Vartiainen (Guitar), Pauli Hauta-aho (Guitar), Okke Komulainen (Keyboards, Accordion), Timo Tolonen (Bass), Sami Järvinen (Drums), Pope Puolitaival (Saxophone), Pemo Ojala (Trumpet), Jay Kortehisto (Trombone) und den beiden Tänzerinnen und Sängerinnen Anna Sainila und Hanna Moisala. Ich habe von den Leningrad Cowboys die Alben "Leningrad Cowboys Go America" und "We Cum From Brooklyn" in meiner Popsammlung, die ich nicht mehr so oft wie früher höre, aber hin und wieder bereiten sie mir noch immer große Freude. Okay, lassen wir das Schlusswort Gary Burger, der in den 60er Jahren mit der Band Monks Popgeschichte schrieb, sprechen: Wir waren normale Leute. Zu normal. Du kannst dir ein Image nicht ausleihen. Du musst es besitzen.

30.08.2022