Stephan Eibel:
PROBLEM NUMERO 6
tagespoetische aktion
1992, 64 Seiten, öS 80.- / DM 12.-
3-900956-14-6


 

 

MITTEILUNGEN DER
GRAZER AUTORENVERSAMMLUNG 19/90
HERAUSGEBERIN:
GAV, RASUMOFSKYGASSE 20/6, 1030 WIEN

Stephan Eibel hat uns folgende Passage aus seinem Brief an Konrad Zobel (ORF) sowie dessen Antwort zur Veröffentlichung in den Mitteilungen übergeben:

" also:
wichtig für mich ist, dass der folgende zusatz nach der biografie gesendet wird:

stephan eibel hat selbst in den jahren 1977 und 1978 als freier mitarbeiter des orf gearbeitet. stephan eibel spricht selbst während dieser zeilen in der dritten person. der orf war und ist für ihn immer hauptsächlich ein propagandaorgan der herrschenden ordnung gewesen. auf grund der neuerlichen ernennung des ehemaligen nsdap-mitgliedes gerd bacher zum orf-generalintendanten wird die häufigkeit der zensurausübung in den verschiedensten redaktionen ein mass der unerträglichkeit annehmen, das zwar schon in den letzten jahren zum kotzen war, das aber in nächster zeit zum fürchten werden wird. stephan eibel sieht sich auf grund dieser situation gezwungen, diesen zusatz vor der ausstrahlung seines textes verlesen zu lassen.

konrad,
ich bestehe darauf, diesen zusatz zu verlesen, wenn texte von mir im orf gesendet werden.
ich finde den satz von mir:
'ich möchte in keinem (vater-)land leben, sondern in einer gegend'
immer wichtiger.

es wünscht dir viele wünsche
stephan eibel

P.S.: zuletzt wurde im august 1990 der text 'omas tod' von stephan eibel in ö1 gesendet. "