Can: "Red Hot Indians" (1975)


Weiter gehts mit der Band Can, die hatten wir auch bereits zweimal in dieser Liste. Yeah! Can waren aber eine Zeit lang echt toll, also hört euch "Red Hot Indians" vom Album "Landed" an. It's the DNA song, DNA song, it's the DNA song / Strike mess, hole mess, shadow mess / I think I know what you think / You think you know what I think / I think I know what I think / You think you know what I think / I think, I do think that you know what I know about you think / But I think that I know you, but I'm in. "Landed" war meiner Meinung nach das letzte wirklich tolle Album von Can, danach wurde es durchwachsen, manchesmal etwas arg durchwachsen, naja, das Nachzügleralbum "Rite Time" 1989 machte dann wieder richtig Freude. Irgendwas ging bei Can Mitte der 70er Jahre in die Brüche, war es die Chemie der Zusammenarbeit oder machte sie das viele Lob etwas wirr, egal, Can hatten ihre wahrlich große Zeit. Something happened like it happens everyday / There's something happening like it happens everyday / Woke up freezing / Ceiling bending / Got up shaking / Heating mending. So, nun ein kleiner Auszug aus einem Spiegel-Interview mit Holger Czukay. Spiegel: Sie waren sozusagen der Toningenieur bei Can. Czukay: Und darauf war ich sehr stolz. Weil mein Job darin bestand, die Leute hinters Licht zu führen. Diese ganze Philosophie, was ein Musiker artistisch können musste, das war mir nie wichtig. Der brauchte auch gar nichts zu können, damit konnte ich noch immer sehr viel anfangen. Musiker waren für mich immer Zufallsgeneratoren, deshalb konnte ich mir Sänger über eine UKW-Frequenz aus dem Radio holen oder einen Rhythmus von den Maschinen auf der Baustelle. Holger Czukay war nach seiner Zeit mit Can weiterhin ein umtriebiger Musikschaffender, yeah, er arbeitete u.a. mit Jah Wobble, dem ehemaligen Bassisten von Public Image Ltd. zusammen, mit David Sylvian von der Band Japan oder mit dem Techno-Musiker Ingmar Koch alias Dr. Walker. Anfang der 80er Jahre gabs das Projekt Les Vampyrettes mit Conny Plank und bereits 1969, als das erste Can-Album "Monster Movie" erschien, brachte Holger Czukay das Album "Canaxis 5" heraus, eine Zusammenarbeit mit Rolf Dammers unter dem Namen Technical Space Composer’s Crew. Then you took me back, steam machine / Dreamt my way into a daydream / Let me vanish into yesterday / And my night drops fade away / Shaking, shake twice, breaking skin / Bomb beauty, steamy scene / Roaming, phasing, but I'm smiling / Krishna dancing. Ich trieb mich 1975 wie bereits erwähnt eine Zeit lang in Linz herum, da war eigentlich nicht viel los, aber ich war dort mit dem Begehrtwerden beschäftigt und malte viel Sex, haha, aber mit Krishna habe ich nicht getanzt, weder in Linz noch sonstwo. A piece of the action, a cut off the take / A part of the profit / Just a piece of the action, a cut off the take / A part of the profit / Strike mess, hole mess, shadow mess / And you’re shocked to me / Liquid centre, liquid centre / Shadow mess / Strike mess, hole mess, shadow mess / Liquid centre, liquid centre. So, lassen wir Irmin Schmidt das Schlußwort sprechen: Würden wir in einem anderen Studio als unserem eigenen aufnehmen, wäre das 'Produkt' automatisch manipuliert. Plattenfirmen neigen ja zu der Auffassung, dass gute Musik nur mit einer bestimmten Technik und einer Riesensumme Geld gemacht werden kann. Es ist absurd - und diese Einstellung korrumpiert die Kreativität vieler Musiker. Die gesamte Musikindustrie würde bankrott gehen, wenn mehr Bands in ihren eigenen Studios aufnehmen würden. So wären sie nämlich in der Lage, ihre Musik besser zu kontrollieren, so wie wir es tun und immer getan haben. Das Album "Landed" von Can wurde 1997 bei Mute Records als CD wiederveröffentlicht. Der Song "Red Hot Indians" ist auch auf der 1992 bei Spoon Records erschienenen Compilation "Cannibalism 2" zu finden. "Cannibalism 1" erschien 1989 und "Cannibalism 3" 1994 bei Spoon Records, wobei "Cannibalism 3" eigentlich keine Canmusik mehr beinhaltet, sondern Solosongs von Jaki Liebezeit, Michael Karoli, Holger Czukay und Irmin Schmidt. Cannibalism 1&2 wurden 1997 von Spoon Records als DoppelCD neu aufgelegt, also unbedingt zugreifen!